Power Pages – Brauche ich das als „normaler“ Office-Anwender überhaupt?

Was sind Power Pages überhaupt?

Wenn du aus der klassischen Microsoft-Welt kommst – also mit Excel, Word oder PowerPoint arbeitest – dann ist „Power Pages“ vielleicht noch Neuland für dich. Kurz erklärt: Power Pages ist ein Tool von Microsoft, mit dem du moderne, datengetriebene Webseiten erstellen kannst – ohne programmieren zu müssen.

Es gehört zur Power Platform, genau wie Power BI (für Datenvisualisierung), Power Automate (für Workflows) oder Power Apps (für benutzerdefinierte Apps). Mit Power Pages kannst du also interaktive Websites bauen, die z. B. Formulare enthalten, Daten anzeigen oder Daten aus der Microsoft Dataverse-Datenbank nutzen.

Power Pages oder SharePoint-Seiten – was ist der Unterschied?

Viele, die aus der klassischen Office-Welt kommen, kennen bereits SharePoint – oft als Intranet, Dateiablage oder Teamseite genutzt. Da stellt sich natürlich die Frage: Wozu dann Power Pages?

Hier eine Gegenüberstellung:

MerkmalSharePoint-SeitenPower Pages
ZielgruppeIntern (z. B. Team, Abteilung)Intern & extern (z. B. Kunden, Partner)
BenutzeroberflächeOffice-like, einfach zu pflegenWeb-basiert, responsive, professioneller Look
DatenquelleSharePoint-Listen, DokumenteDataverse, direkte Integration mit Power Platform
ZugriffskontrolleMicrosoft 365-Nutzer (intern)Anonyme oder registrierte Nutzer – auch ohne M365-Konto
Formulare & ProzesseEinfach, aber begrenztKomplexe Formulare, Workflows, Datenverarbeitung möglich
Technik-Kenntnisse nötig?GeringGering bis mittel (je nach Projekt)

Wann solltest du was nutzen?

Wenn du…Dann nimm:
ein Intranet oder eine Teamseite brauchstSharePoint
interne Infos wie News, Dokumente oder Kalender teilen willstSharePoint
ein einfaches Formular für dein Team brauchstSharePoint
ein öffentliches oder externes Portal bauen willstPower Pages
komplexe Datenlogik oder Benutzerinteraktionen brauchstPower Pages
externe Partner strukturierte Daten erfassen lassen willstPower Pages
etwas mit Power Apps / Power Automate verbinden willstPower Pages (mit Dataverse)

Brauche ich das als „normaler“ Anwender?

Das hängt davon ab, was du machst – hier ein paar typische Szenarien:

Wenn du…Dann ist Power Pages interessant für dich:
Excel-Listen nutzt, um Informationen zu sammeln (z. B. Anmeldungen, Urlaube, Anfragen)…weil du daraus eine Online-Seite machen kannst, auf der andere direkt ihre Daten eingeben – und du bekommst saubere, strukturierte Daten
regelmäßig E-Mails bekommst mit immer denselben Anfragen…weil du eine Website mit Formularen bauen kannst, die automatisch in Excel oder Dataverse landen
Daten mit Kollegen oder externen Partnern teilen musst…weil du mit Power Pages eine sichere Webseite bauen kannst, die nur bestimmte Leute sehen dürfen
schon mit Power Automate oder Power Apps arbeitest…weil sich Power Pages nahtlos damit verknüpfen lässt

Ein einfacher Einstieg: So kannst du anfangen

Auch wenn du kein Webdesigner bist: Der Einstieg in Power Pages ist einfacher, als du denkst. Hier ein Vorschlag für den ersten Testlauf:

1. Testumgebung starten

Du brauchst keinen eigenen Server oder Technik-Know-how. Geh auf die Seite von Power Pages und starte die kostenlose Testversion. Alles läuft im Browser.

2. Vorlage auswählen

Microsoft bietet fertige Vorlagen – z. B. für Feedbackformulare, Veranstaltungsanmeldungen oder Kundenportale. Ideal, um zu sehen, wie alles funktioniert.

3. Inhalte anpassen

Wie in PowerPoint: Texte bearbeiten, Bilder einfügen, Layouts verändern – alles per Drag & Drop.

4. Mit Daten verbinden

Wenn du z. B. eine Liste in Excel hast, kannst du diese in Dataverse importieren und als Datenquelle nutzen. Oder du fügst ein einfaches Formular ein und speicherst neue Einträge direkt dort.

5. Seite veröffentlichen

Mit einem Klick ist deine Seite live – und du entscheidest, wer sie sehen oder nutzen darf.

Fazit: Power Pages – die Excel-Tabelle als moderne Webseite

Wenn du mit Excel arbeitest, um Informationen zu organisieren, wirst du Power Pages als spannende Ergänzung erleben. Du kannst Prozesse digitalisieren, professioneller präsentieren und automatisieren – ohne IT-Abteilung oder Programmierkenntnisse.

Nutze SharePoint, wenn du Inhalte intern im Unternehmen verwalten willst – und Power Pages, wenn du professionelle Webportale für externe Nutzer brauchst oder tiefer in die Power Platform einsteigen möchtest.

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